Cage-Johnson-CD

CD-Produktion
John Cage & 
Tom Johnson 

Die CD können Sie direkt bei uns auf Rechnung zum Preis von 17,- Euro incl. Versand bestellen. Nutzen Sie bitte das Kontaktformular oder das Bestellformular oder schreiben Sie eine Mail an info@trio-omphalos.de.

Chess Pieces

2005, dreizehn Jahre nach John Cages Tod, taucht ein bislang unbekanntes Stück des Komponisten auf, allerdings nicht aus dem Nachlass, wie das oft der Fall ist, sondern auf der Oberfläche eines Gemäldes, das der Komponist 1944 für eine New Yorker Kunstausstellung anfertigte. Cage war zeitlebens auch als Maler aktiv, einige Hundert Bilder und Zeichnungen sind von ihm überliefert. Und wer jemals eine seiner teils kalligraphischen Partituren angeschaut hat, weiß um die Bedeutung, die er neben der Musik auch ihrer visuellen Repräsentation beimaß. Als das Gemälde 2005 erstmals wieder in der Öffentlichkeit zu sehen war, da zeigte sich: Chess Pieces ist Bild und Komposition und Schrift dieser Komposition zugleich. In 22 Abschnitten zu je zwölf Takten notiert, findet sich hier ein überwiegend zweistimmiges Stück kühler Kontrapunktik und eleganter Abstraktion. In der Bearbeitung durch das Trio Omphalos wachsen ihm zusätzlich noch neue farbliche Schattierungen zu.

Four Dances

Der ursprüngliche Titel dieser für die Tänzerin Hanya Holm komponierten Stücke lautete „What So Proudly We Hail“ – eine nahezu wörtliche Übernahme aus der ersten Strophe von „The Star-Spangled Banner“, der amerikanischen Nationalhymne. Cages Komposition freilich zielt nicht auf’s Erhabene, alles Hymnische liegt ihr fern. Wohl aber klingt sie „amerikanisch“ und soll es auch; dafür sorgen zahlreich verwendete rhythmische und melodische Elemente aus Ragtime und Blues. „Blue“ im Sinne einer ungebundenen Klage klingt auch die textlose Singstimme, die in der Version des Trios Omphalos durch eine Klarinette adäquat ersetzt wird. Überhaupt zeigt die zunächst karg anmutende Instrumentierung Cages Sinn für Vielfalt in der Beschränkung, wenn z.B. das Klavier im zweiten Tanz erst zum Zupf- und dann zum Schlaginstrument oder wenn im vierten Tanz der Sänger/Klarinettist nur mit Händeklatschen begleitet wird.

Rational Melodies

Der Titel mutet an wie ein Oxymoron: Die Melodie, nur zu gern als Ort des musikalischen Gefühlsüberschwangs ausgemacht, und eine wie auch immer verstandene Rationalität scheinen denkbar weit voneinander entfernt zu sein. Und doch finden sie in Tom Johnsons Sammlung von insgesamt 21 einstimmigen Stücken für beliebige Besetzung zueinander. „Melodie“ bedeutet hier eine Tonfolge und ihre rational strukturierte Veränderung in Echtzeit. Verfahren, die dabei zum Einsatz kommen, sind die sukzessive Addition und Subtraktion von Tönen, Isorhythmie, Permutation oder auch komplexere Prozeduren, die aus der Übernahme geometrischer Pattern entstehen.